Samstag, Oktober 14, 2006

Sowas passiert ja ziemlich häufig und ...

... ich wäre sehr kürzlich übrigens auch fast mit einer Straßenbahn hier im Veedel kollidiert.

Auf Grund meines Abos nach dem Stichwort Sülz bei Google Alert flattert mir ja auch sowas in mein Emailpostfach:

13.10.2006 - 18:55 Uhr, Polizei Köln [Pressemappe]
Köln (ots) - In Köln-Sülz stieß am Nachmittag eine Mazdafahrerin mit einer querenden Straßenbahn zusammen - die Frau erlitt schwere Verletzungen. Um 17.45 Uhr befuhr die PKW-Fahrerin die Kreuzung Sülzgürtel / Wichterichstraße trotz Rotlicht zeigender Ampel. Eine querende Straßenbahn der Linie 18 kollidierte daraufhin mit dem Mazda.
Was passierte mir?

Da war noch ein Wagen vor mir an der zunächst roten Ampel am Sülzgürtel aus Richtung Ehrenfeld Ecke Münstereifeler. Es wurde grün. Wir fuhren los, und als ich mich direktemang hinter der Ampel und aber auf den Straßenbahnschienen befand, soff der Wagen vor mir ab. Dieser bekam das zwar recht schnell - in vielleicht 5 Sekunden nur - in den Griff und fuhr weiter, doch für mich wars eigentlich zu spät. Auf dem Sülzgürtel war bereits wieder grün. Zurück konnte ich nicht, weil da die nächsten zur wieder roten Linksabbiegerampel vorgefahren waren und von links kam die Straßenbahn herangebraust.

Gott sei dank waren die Autofahrer auf beiden Spuren des Sülzgürtels in Richtung Ehrenfeld sehr aufmerksam und ließen mich noch fahren. Aus dem Auto rausgekommen wäre ich nicht mehr - und schon gar nicht, wenns da ggf. weitere Insassen, womöglich noch angeschnallte Kiddies gegeben hätte. Es bedarf darüber hinaus schon sehr viel Geistesgegenwart im Fall der Fälle in der Kürze der Zeit zu entscheiden, doch lieber die gerade erst anfahrenden Autos auf dem Gürtel anzurempeln, statt die Straßenbahn in sich hineinfahren zu lassen.

Seitdem habe ich einen ziemlichen Respekt vor diesen Kreuzungen und denke nicht mehr vorschnell, daß es stets die Autofahrer sind, die da unaufmerksam derartige Unfälle verursachen. Imho kann es nicht angehen, daß die Straßenbahnen an diesen Stellen mit voller Fahrt heranbrausen, sondern sie müßten wie Autofahrer an bestimmten Gefahrenstellen auch eine Art Stopschilder bekommen und hier zwingend anhalten und erst weiterfahren, wenn ganz gewiß kein Auto da gerade in einer mißlichen Verkehrssituation steckt. Damit das für den Straßenbahnverkehr allerdings zumutbar ist, müssen diese Stellen, an denen die Autos die Schienen queren können beträchtlich reduziert werden. Alternativ könnten die Ampelphasen auch extrem verlängert werden und eine Beschilderung angebracht werden, daß die Autos aber nur einzeln die Schienen überqueren dürfen. Ähnliche Beschilderungen habe ich andernorts auch durchaus schon gesehen.
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Nachtrag: Ich werde das jedenfalls zum Anlaß nehmen und künftig, so ich über den Gürtel nach Hause komme, lieber bis zum Klettenberggürtel vorfahren und ohne Schienen die Straßenseite wechseln und eine kleine Rundfahrt durchs Veedel in Kauf nehmen. So kann weder ich jemanden gefährden -- auch mir passierts, wenngleich extrem selten, daß ich mit meiner 35-jährigen Vielfahrererfahrung den Wagen abwürge --, noch durch das Ungeschick eines anderen gefährdet werden. Darüber hinaus habe ich das mal an Lisa Steinmann, SPD, verschickt. Möglicherweise kann unsere Politik da ja in den Bezirksratssitzungen was zur Sicherung dieser Kreuzungen bewirken respektive da einige Kreuzungsmöglichkeiten ganz abschaffen.