Montag, August 14, 2006

Internetapotheke im Veedel

Es gibt sie und das ist schon mal eine Nachricht.

Da wäre zunächst einmal die Internetapotheke unserer Klettenbergapotheke zu nennen. Dort gibts ein wirkliches Vollsortiment mit z.T. saftigen Preisnachlässen bei den rezeptfreien Medikamenten allerdings nur. Darüber hinaus hat noch die Herzapotheke einen Onlineshop mit allerdings sehr beschränktem Angebot und letztlich bieten die Elchapotheke, die Regenbogenapotheke, sowie die Apotheke am Questerhof Onlinebestellmöglichkeiten via Apoexpress.de oder auch einfach per Email. (Siehe Sülz-Klettenberger Linkliste.)

Da eine Internetapotheke, so sie denn günstigere Preise anbietet, auch auf Grund der Versandkosten allerdings nur für chronisch Kranke und also bei permanent großen Bestellmengen etwas bringt, könnte es uns eigentlich egal sein, wo diese Internetapotheke sich denn nun befindet, jedenfalls sofern sie unsere Gesetzgebung berücksichtigt und also bei verschriebenen Medikamenten sowohl die Erstattung seitens der Krankenversicherung gewährleistet ist, sich keine Importprobleme ergeben und vor allem aber weder gefälschte respektive falsch dosierte Medikamente versendet werden.

Eine Onlinebestellmöglichkeit hingegen ist auf Grund der immer eingeschränkteren Bevorratung in den Apotheken sehr praktisch, zumal sich halt nur einmal der Weg und auch ggf. Wartezeiten ergeben und auf jeden Fall eine Zeitersparnis vorliegt - für den Patienten. Die Apotheke hingegen kann die Onlinebestellung während ruhiger Publikumsverkehrszeiten bearbeiten und benötigt also weniger Personal.

Ansonsten bleibt abzuwarten, welche Weiterungen das DocMorris-Urteil ergibt. Fest steht jedenfalls, daß die Apothekendichte nicht nur in Deutschland, sondern auch im Veedel auch für europäische Verhältnisse ziemlich hoch ist - 1 Apotheke auf 3.500 Einwohner versus 1 Apotheke auf 10.000 Einwohner und das sind ja Durchschnittswerte.

Für Sülz wären damit eigentlich nur 3,5 Apotheken notwendig und für Klettenberg eine einzige. Wir haben hingegen 12 für die PLZ 50937, 7 für die PLZ 50939 und noch 3 zu Sülz gehörende unter der PLZ 50935 und also insgesamt 22 Apotheken für 46.729 Sülz-Klettenberger respektive 1 Apotheke auf 2124 Einwohner. Das ist praktisch, aber volkswirtschaftlich gesehen eine ziemliche Resourcenverschwendung auf dem ja großteils voll regulierten Markt.

In Anbetracht der möglichen Weiterungen und also der Aufhebung einer Reihe von regulierenden Markteingriffen seitens unserer Gesundheitspolitik, werden da sicherlich eine Reihe von Apotheken irgendwann alle Viere von sich strecken, wobei zu hoffen ist, daß eine annehmbare Apothekendichte erhalten bleibt - das ein oder andere Medikament wird schließlich immer mal unmittelbar und sofort benötigt, ohne daß lange Bestell- und Lieferungszeiten in Kauf genommen werden können. Als Patient könnte man dies z.b. stützen, in dem man - natürlich nur für Medikamente, die erfahrungsgemäß nicht vorrätig sind - die Onlinebestellmöglichkeiten im Veedel (mit Betonung auf Online und auch Veedel) nutzt. Unseren Apothekern hingegen sind da auf Grund unserer derzeitigen Gesetzeslage ein wenig die Hände gebunden, außer daß sie solche Onlinebestellmöglichkeiten und auch Internetapotheken einrichten. Besser wäre es natürlich, wenn man sich zusammenschließen, Großbestellungen und Reimporte organisieren und also den Pharmakonzernen eine gewisse Nachfragemacht gegenüberstellen könnte. Doch eine dafür erforderliche Gründung einer Kapitalgesellschaft ist derzeit nur ausländischen Apothekern in Deutschland erlaubt.

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Sorry, der Beitrag scheint mir etwas konfus.

Zitat: Eine Onlinebestellmöglichkeit hingegen ist auf Grund der immer eingeschränkteren Bevorratung in den Apotheken sehr praktisch, zumal sich halt nur einmal der Weg und auch ggf. Wartezeiten ergeben und auf jeden Fall eine Zeitersparnis vorliegt - für den Patienten.

Da täte es doch ein ein einfacher Anruf zwecks Vorbestellung und man hat gleich einen Ansprechpartner in der Leitung?

Die Mehrzahl der Apotheken-Onlineshops sind wenig besucht und werden noch seltener aktualisiert - dazu sind sie meist fürchterlich zusammengeschustert. Es gibt sie, weil die Konkurrenz auch einen hat. Tatsächlich wird damit in 99% der Fälle kein Geld verdient.

Dienstag, August 15, 2006 10:51:00 PM  
Blogger Kluelz said...

Da täte es doch ein ein einfacher Anruf zwecks Vorbestellung und man hat gleich einen Ansprechpartner in der Leitung?

Unter Onlinebestellmöglichkeit verstehe ich auch Email und das finde ich beträchtlich einfacher und praktischer als einen Anruf. Wenn ich dann sogleich jemanden in der Leitung habe, so nur, weil ich während der Öffnungszeiten anrufe - mich dadurch selbst einschränke, und darüber hinaus möglicherweise einem Patienten, der gerade bedient wird, die Zeit stehle.

Die Mehrzahl der Apotheken-Onlineshops sind wenig besucht und werden noch seltener aktualisiert - dazu sind sie meist fürchterlich zusammengeschustert. Es gibt sie, weil die Konkurrenz auch einen hat. Tatsächlich wird damit in 99% der Fälle kein Geld verdient.

Regelrechte Internetapothekenonlineshops kenne ich so gut wie gar nicht. Bis kurz vor meinem Posting wußte ich nicht mal, daß wir solche im Veedel haben. Ich denke, Ihre Einschätzung stimmt diesbezüglich. Imho müßte das aber nicht so sein, da es kaum eine Branche gibt, bei der das Sortiment derartig identisch ist, wie bei Apotheken.

Konfus wirkt mein Posting dann, wenn man es als Aufforderung an einzelne Apotheker versteht, solche Onlineshops einzeln in Auftrag zu geben. Mein Anliegen ist allerdings eher, daß die Apotheker derartiges gemeinschaftlich und konzertiert fördern - identische Programmierung, identische, zentral gespeiste Datenbasis mit Eingriffsmöglichkeit pro Apotheke hinsichtlich Preis, sowie daß die Patienten dies und sei es nur per Mail bereits jetzt stärker zur allgemeinen Kostensenkung nutzen. Das ganze sehe ich als Vorbereitung auf das was passieren wird, wenn das deutsche Recht dem EU-Recht angepaßt wird und Ketten wie DocMorris Deutschland mit Onlineshops und Abholstationen übersät. Dann nämlich dürfte sich so mancher derzeit selbständige Apotheker händeringend in den Callcentern dieser Ketten bewerben und ansonsten dabei zusehen, wie mit einschlägigen Managementmethoden gegenüber den Pharmariesen Marktmacht aufgebaut wird.

Mittwoch, August 16, 2006 1:50:00 AM  

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